Einkaufsriese Kirche muss fairer werden

Fairer Kaffee und Ökostrom: Katholische Jugendverbände fordern mehr Anstrengungen für Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.

Kirchliche Institutionen, Organisationen und Einrichtungen auf allen Ebenen sollen ihre Einkaufpraxis an ökologischen und sozialen Kriterien ausrichten. Das fordert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Ob fair gehandelter Kaffee in Pfarrgemeinden oder Ökostrom in Tagungshäusern: Nicht Sparsamkeit sondern Gerechtigkeit solle im Vordergrund kirchlicher Einkaufspraxis stehen.

Mit ihren zahlreichen Institutionen, Einrichtungen, Verbänden und Tagungshäusern ist die Kirche ein Einkaufsriese: Das Volumen kirchlicher Beschaffung wird auf etwa 60 Milliarden Euro jährlich geschätzt. „Leider ist es in Kirche auch mehr als 40 Jahre nach Einführung des Fairen Handels keine Selbstverständlichkeit, Einkauf und Verbrauch auf Nachhaltigkeit auszurichten“, bedauert BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler.

„Durch Einkauf, Verbrauch und Wirtschaftsweise klare Zeichen für ökologische und soziale Verantwortung zu setzen, ist ein Gebot der Glaubwürdigkeit, insbesondere für christliche Verbände und Institutionen“, heißt es in dem entsprechenden Beschluss. Als Teil von Gottes Schöpfung sein man verantwortlich dafür, diese sorgsam zu behandeln. „Wir haben nicht das Recht, natürliche Ressourcen rücksichtslos auszubeuten und damit den Lebensraum unserer Mit-Geschöpfe zu beschneiden oder diese gar auszurotten.“ Die katholische Kirche in Deutschland könne und müsse Vorbild sein für eine Wirtschaftsweise, die den Erhalt der Lebensgrundlagen aller ermöglicht.

Der BDKJ und seine Jugendverbände leisten bereits Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung. Kulis, T-Shirts, Tassen: Alle Artikel zur 72-Stunden-Aktion sind zum Beispiel nach ökofairen Standards produziert. Mit Kampagnen wie etwa zum „Kritischen Konsum“ sensibilisieren der BDKJ und seine Mitgliedsverbände Jugendliche. Der BDKJ gibt auf seiner Seite www.kritischer-konsum.de Tipps und Hilfen für einen nachhaltigen Einkauf. Eine gute Unterstützung bietet auch die ökumenische Initiative „Zukunft Einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen“.

Die katholischen Jugendverbände sind Mitinitiator des Fairen Handels in Deutschland, Gesellschafter der GEPA – The Fair Trade Company sowie aktiv in zahlreichen entwicklungspolitischen Bündnissen (Supermarktinitiative, CorA, Kampagne für Saubere Kleidung, Klimaallianz). Der BDKJ ist Dachverband von 16 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft. Mehr Infos unter www.kritischer-konsum.de. Den ganzen Beschluss „Kirche wirtschaftet nachhaltig“ gibt es unter www.bdkj.de.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.